Die Zeit für Freilassungen ist JETZT
Warum wir diese Kampagne gestartet haben
Seit 2020 wurden Tausende unschuldiger Menschen in Belarus strafrechtlich verfolgt – nur weil sie friedlich gegen Wahlbetrug und staatliche Gewalt protestierten. Mehr als 1.100 von ihnen sind weiterhin inhaftiert. Sie werden unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten. Manche in ständiger Isolationshaft. Viele sind krank. Einige sind bereits in der Haft gestorben.
Am 21. Mai 2025 — dem Tag der belarusischen politischen Gefangenen — haben wir ein gemeinsames Manifest veröffentlicht, das längst überfällige Schritte zur Freilassung politischer Gefangener in Belarus fordert.
Damit begann Release N:OW, eine Kampagne von FreeBelarusPrisoners, politzek.me, der Stiftung „21st May“, der Euro-Atlantic Affairs Agency und Taskforce Belarus e.V..
Wir wissen: Freilassungen sind möglich — auch wenn sie schwer zu erreichen sind. Dafür braucht es breite öffentliche Unterstützung. Dafür braucht es uns alle.
JETZT müssen wir handeln
Eine humanitäre Krise im Herzen Europas
Belarus: 140
Aserbaidschan: 56
Venezuela: 33
Russland: 4
Politische Gefangene pro eine Million Einwohner
Quellen: Viasna (Belarus), Memorial (Russland), Foro Penal (Venezuela)
Wer sitzt in Haft?
Hinter der Zahl der politischen Gefangenen — über 1.100 Menschen — steht etwas viel Größeres. Jeder Einzelne ist ein Mensch, mit eigener Geschichte, eigenem Leben und eigenen Hoffnungen.
Eine Studentin, der 2020 mit einer Blume in der Hand demonstrierte.
Eine Lehrerin, die sich auf Facebook gegen den Krieg in der Ukraine aussprach.
Ein Journalist, der über die Proteste berichtete.
Ein Vater, der 20 € spendete, um Familien von politisch Verfolgten zu unterstützen.
Ein Rentner, der die weiß-rot-weiße Fahne trug.
Sie alle sind unsere Mitmenschen — Menschen, die an Würde, Wahrheit und Frieden glaubten. Sie haben ihr verfassungsmäßiges Recht genutzt, ihre Stimme zu erheben — und sitzen dafür lange Jahre im Gefängnis.
Ich stellte mir vor, wie ein Hubschrauber im Gefängnishof landet, um uns abzuholen. Ich fragte mich immer wieder: Warum kommt er nicht? Warum werden wir nicht von irgendwelchen UN-Friedenstruppen gerettet? Du bist dort und schreist innerlich: Warum bin ich hier? Warum kommt niemand, um uns zu holen?
– Anastassija Bulubenko, Studentin.
Zitat aus einem Radiobeitrag über Strafkolonien in Belarus
Die Zeit für die Freilassung ist Jetzt
Wir wissen: Freilassungen sind möglich
Seit 2024 wurden mehr als 350 politische Gefangene freigelassen – unter anderem dank stiller diplomatischer Bemühungen hinter den Kulissen. Wir sind dankbar, dass dieser Prozess begonnen hat – und wir wollen, dass er weitergeht.
Die Diplomatie hat die Türen bereits geöffnet. Es fehlt nur der Wille, hindurchzugehen.
Schwierige Verhandlungen und ein schrittweiser Ausstieg aus der Krise sind einer rücksichtslosen Konfrontation vorzuziehen, die zu sehr ernsten Folgen führen könnte: Armut und Elend, Gewalt und Ungerechtigkeit, die Belarus verwüsten würden.
– Ales Bjaljazki, Friedensnobelpreisträger.
Letztes Wort vor Gericht, 13. Februar 2023





